Bei mir geht es zur Zeit nicht wirklich weiter. Ich trete wortwörtlich auf der Stelle: vor allem auf dem Ergometer im Studio. Gestern wieder 1.5 Stunden abgestrampelt, gefühlte 3 Liter Wasser verloren, um mich herum Wasserlachen und während der Zeit zwei Mal wechselndes Studiopublikum. Schmerzen waren sogar beim Radfahren spürbar, aber nicht so schlimm, dass ich aufgehört hätte. Meine Toleranz ist da sowieso recht hoch, wahrscheinlich höher als es gut für mich wäre. Aber einfach nichts zu tun und nur zu warten, dass es irgendwann irgendwie besser wird, würde mich nur wahnsinnig machen.
Radfahren allein macht mich ja schon wahnsinnig, zumindest was das Ergometer angeht – aber das darf ich ja, also mache ich das auch. Ehrlich gesagt habe ich langsam Angst das Laufen zu „verlernen“ – wenn ihr versteht was ich meine. Und aus dieser Angst und gleichzeitigen Euphorie bereits geschmiedeter Trainingspläne, bin ich am Sonntag nach dem Ergometertraining für 1km aufs Laufband, mit 10.5 km/h und bereits nach 500m fing ich wieder an zu eiern. Ich war so frustriert, dass ich diesen einen Kilometer bis zum Ende lief und dachte mir noch was für ein Witz das eigentlich ist.
Die Quittung bekam ich anschließend sofort und fing wieder an zu humpeln. Zu Hause kam ich fast nicht mehr alleine in die Dusche, die Schmerzen waren einfach zu groß. Also wieder das Tilidin genommen, was mir zumindest etwas den Schmerz nahm. Das war auch übrigens der erste Tag damit, wo ich mich getraut habe, es tagsüber zu nehmen. Ich fühlte mich relativ normal damit, vielleicht etwas müde.
Für gestern hatte ich einen Termin bei einer neuen Physiotherapie in Bad Homburg. Ich habe ein ganz gutes Gefühl, man nahm sich viel Zeit für die Anamnese und machte meine leichte „Schiefheit“ nicht für alles was ich hatte verantwortlich. Es gäbe halt gerade und schiefe Menschen und viele leben damit ohne Probleme zu bekommen. So sehe ich das auch. Seitdem ich laufe kam das ja bis dato erst einmal nach 3 Jahren vor…
Leider muss ich 10min aus eigener Tasche zuzahlen, damit wir auf volle 30min pro Sitzung kommen. Die Krankenkasse gewährt ja nur 15-20min. Eventuell läut aber auch alles auf eine ambulante Reha hinaus, da gäbe es dann viel mehr Möglichkeiten. Ob das aber von der Kasse getragen wird weiß ich im Moment nicht. Zeitintensiv wäre dass dann aber, da kann ich dann locker 2-3 Stunden einplanen.
Demnächst (an irgendeinem Wochenende 😉 ) bin ich dazu geladen den Feldberg mit meinem MTB zu erklimmen. Mal gucken ob meine Kraft und Kondition dafür ausreicht und was Bein und Rücken dazu sagen. Herausforderung angenommen 😀
— Jamie
Das hört sich für mich alles ein wenig nach falschen Ergeiz an. Hör erst einmal auf Sport zu machen. Gib deinen Körper Ruhe und zeit sich zu erholen. Das was Du da gerade machst ist ABSOLUTER Raubbau am Körper. Wenn du so weitermachst kann ich dir versprechen das du nicht lange beim Laufen bleiben wirst, weil du dann nicht mehr laufen kannst.
Falscher Ehrgeiz trifft es ganz gut. Bzw. ich bin so an diesen Sport gewöhnt, dass es sich für mich untragbar anfühlt, einfach aufzuhören. Der Kilometer den ich gelaufen bin, war vorerst mein letzter. Ich konnte mir bis dato einfach nicht vorstellen – es ging in meinen Kopf nicht hinein – dass es tatsächlich SO schlimm ist und dass ich das nicht einfach überlaufen kann, wie ich es sonst immer getan habe.
Ich hoffe nur, dass das Radfahren im Endeffekt nicht auch kontraproduktiv ist. So gar keinen Sport zu machen, würde mich in den Wahnsinn treiben. Ich sitze den ganzen Tag im Büro und spazieren gehen kann ich auch nicht, weil ich dann auch wieder diese Schmerzen bekomme. Das dauert zwar länger, aber hinten raus kommt das gleiche. Passiv zu sein oder sein zu müssen ist für mich ganz schwer, vor allem psychisch
Vor allem wegen der unklaren Diagnose bin ich mir unsicher was zu tun ratsam wäre. Meine Physiotherapeutin meinte heute zu mir, dass selbst wenn es in 1 oder 2 Monaten ohne laufen wieder gut ist, es wahrscheinlich unter dem Laufen wieder zum Vorschein kommen würde. Tolle Aussichten, wenn du mich fragst 😐