Gestern wollte ich es also nochmal wissen und habe mich auf das Laufband gestellt. Mittlerweile ist es bei mir so, dass ich vor lauter „in-mich-rein-horchen“ und der inneren Panik, dass alles wieder ganz schlimm wird, mir mein Kopf vor dem Lauf schmerztechnisch einen Streich spielt. Ich dachte gestern tatsächlich dass das wieder nichts wird. Nach 10min sah die Welt schon wieder anders aus: je mehr ich mich entspannte, desto lockerer konnte ich laufen. 55min bekam ich diesmal auf die Reihe mit einem Tempo von 11.5-14km/h. Ich hatte stellenweise das Gefühl in mir würde ein Turbo gezündet, trotz (oder gerade wegen?) der Feldberg Tour am vorigen Tag. Ich war zwar bis jetzt nur drei Mal oben, aber das allein scheint meiner Kondition schon einen Kick in die richtige Richtung zu geben.
Heute mache ich mal gar nichts (habe auch gar keine Zeit leider) und nehme diesen Tag einfach als Erholung mit in die Woche. Morgen geht es dann wieder weiter und ich hoffe, dass ich nicht wieder zu früh „Hurra“ geschrieen habe.
Zum Thema beflügelt: ich weiß nicht, ob ihr schon von dem World Run „Wings of Life“ gehört habt – ich fand es doch sehr spannend, habe nur noch nichts diesbezüglich erwähnt, weil ich mir nicht sicher war, ob ich wegen der Verletzung schon so bald wieder einen Wettkampf o.ä. planen sollte. Da ich aber derzeit so hochmotiviert bin und es das erste mal viel besser für mich aussieht, ziehe ich es ernsthaft in Erwägung an diesem Run teilzunehmen.
Gestartet wird überall auf dieser Welt am 4. Mai zur gleichen Uhrzeit (bei uns um 12h) – in meinem Fall wäre das Darmstadt (ein Katzensprung) und gelaufen wird für einen guten Zweck, nämlich für die, die selbst nicht laufen können. Der Spaß kostet 40 Euro, aber wozu verdient man denn sonst Geld und zudem fließen die Startgelder in die Rückenmarksforschung.
Das für mich Interessante daran ist: es gibt kein Ziel von dem man wüsste. Gelaufen wird so lange bis weltweit nur noch ein Mann und eine Frau übrig sind. Die ersten 30min laufen einfach alle los, nach dieser Zeit starten so genannte „Catcher Cars“ die mit festgelegten globalen Intervallen die Läufer einholen und so das Feld von hinten aufräumen. Jeder Läufer der überholt wird, scheidet aus. Die Geschwindigkeit wird immer weiter erhöht, bis wie gesagt weltweit nur noch eine Frau und ein Mann übrig bleiben.
Es gibt ein Tool auf der offiziellen Homepage mit dem man ausrechnen lassen kann, wie schnell man sein muss bis das Catcher Car einen überholt. Also wenn ich mir vornehme 30 km zu laufen, dann brauche ich eine Pace von 4:52 bis es mich bei km 30 überholen würde. Bei 100km wären das dann bspw. eine Pace von 3:30.
Ich denke schon dass es einige Spezialisten geben wird, die über die 100km kommen – man muss ja nicht gleich mit einer Pace von 4 losrennen, die Intervalle steigern sich langsam. Ich hoffe ja auf irgendwelche Zugläufer, sich ständig nach den Autos umdrehen zu müssen wäre irgendwie nervig. Oder ich laufe einfach wieder mit Runtastic und lasse mir die Pace ausgeben, dann dürfte das auch passen.
30km oder sogar mehr, würde ich gerne versuchen zu laufen. Das wäre ein guter Test, ob ich für einen Marathon tauge 😉
— Jamie