Schwarzwald, Bikemarathon, Berglauf & Osteopathie

IMG_20150409_105425293_HDRMan sollte meinen man sei im Urlaub besonders motiviert, aber mir geht es größtenteils leider nicht so. Das heißt den Schweinehund doppelt besiegen. Also ging es direkt planmäßig weiter: anstatt am Donnerstag auszuschlafen, schwang ich mich auf Mojo, um nochmal schnell vor der Fahrt in den Schwarzwald den Feldberg zu erklimmen. Ich hatte schönstes Wetter, nur Holzfällarbeiten behinderten mich ein wenig auf den letzten 2km. Da soll noch einer sagen, dass Mountainbiker oder Reiter die Wege kaputt machen. Dort sieht es jetzt nämlich dank Traktorreifen und schleifenden Baumstämmen aus als hätten Wildschweine die ganze Nacht lang Party gemacht. Ab und zu durfte ich auch mit Mojo über einen dicken Stamm klettern. Das vergisst man aber wieder schnell, wenn man oben diese tolle Aussicht genießen kann.

Schwarzwald

IMG_20150409_193405030Wieder zu Hause hieß es dann schnell duschen, Sachen packen und mit dem Auto 250km ab in den Schwarzwald. Um kurz vor 16h waren wir dann da und es war so warm, dass ein T Shirt völlig ausreichte. Der Hund bekam sich mal wieder vor Freude nicht ein und Blümchen die Katze, legte sich den ganzen Abend bei Thomas auf die Brust und hatte nicht vor sich weiter zu bewegen.

IMG_20150410_174908209Am Freitag entschied ich mich dann für einen Longrun. Es waren plötzlich 25 Grad und somit viel wärmer als ich es erwartet hatte. Meine Mutter und ihr Mann mit Hund begleiteten mich auf dem Fahrrad. Durch die Straßen ging es dann ins Feld und vom Feld in den Wald mit Schlaglöchern und Schotterwegen die mir irgendwie gar nicht bekamen. Ich wurde immer langsamer, musste mich mehr konzentrieren, es ging immer wieder bergauf, die Sonne brannte auf mich herunter und mein Magen krampfte. Das Ende vom Lied war, dass ich mich des Shirts entledigte und nur noch im Sport-BH rannte, die Pace insgesamt langsamer als 5 war und aus den geplanten 20 nur 16km wurden. Der Hüftbeuger meldete sich auch viel zu oft und ich war einfach nur gefrustet. Ich konnte rein gar nichts genießen. Wenigstens der Hund freute sich und schoss wie ein Pfeil auf mich zu und wieder von mir weg.

burgerbratenWieder zu Hause musste ich einfach schlafen. Denn mir war ansonsten schleierhaft wie ich es am Abend noch aufs Pferd schaffen sollte. Es war ein richtig toller Sommertag, der im Garten beim Burgergrillen und Gänsebeobachten auch wirklich zu genießen war 😉 Dann war ich auch wieder fit, zog mich um und lernte die Reitbeteiligung meiner Mutter kennen: eine sechsjährige Stute namens Ronja, die gerade angeritten war, aber sich ganz gut zu machen schien. Etwas zappelig und nervös war sie und wir ließen sie zunächst in der Halle laufen. So konnte ich mir durch Körpersprache ihr Vertrauen erarbeiten und dann lief sie mir sogar hinterher 🙂

AqbuVt_4u6ZMIFpHyMq44nmac_4OuSAXMsq7OoX7j1wXIch stieg in der Halle auf und ritt dann herüber zum Außenplatz. Ich war etwas verunsichert wie ich sie anpacken sollte, denn seit neustem beginnt sie zu hüpfen, wenn es ans Arbeiten geht. Das war nicht weiter schlimm aber brachte zumindest das Pferd immer wieder aus dem Takt, da sie nie dauerhaft am Zügel ging. Nach 45min beendete ich dann die Sache und meine Mutter stieg auch nochmal auf, IMG_20150410_202230986_HDRkonnte aber an ihrer Willigkeit auch nichts mehr ändern. Wir saßen noch in der Abendsonne und ließen uns noch ein wenig von den Mücken anknabbern 😛

Ein kurzes Video von Ronja und mir (und sonstiges aus meinem Leben) könnt ihr übrigens via instagram einsehen: Instagram

Am Samstag ließ ich den Sport dann Sport sein und wir widmeten uns dem IMG-20150411-WA0002Sightseeing des Schwarzwalds 😉 Leider regnete und windete es sehr, vom Sommer keine Spur mehr. Am Spätnachmittag entschloss sich der Hund aus heiterem Himmel dazu, ein Huhn zu reißen. Er sprang aus dem Auto und war sofort auf dem Bauernhof um die Ecke, so schnell konnte keiner mehr reagieren. Die Bäuerin brüllte und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Das Huhn war tot, sodass wir es bezahlen mussten. Der Hund war sehr schuldbewusst und wusste ganz genau, dass die Aktion mehr als blöd war. Er fing schon an zu schreien, da hatte ihn meine Mutter noch nicht mal im Genick gepackt… Wieder zu Hause durfte er erstmal 2 Stunden im Hof abkühlen. Der Tag verflog nur so, sodass wir erst um 21h wieder in Hessen waren.

Bikemarathon

Sonntag Vormittags ging es direkt wieder mit Mojo auf Tour – ich war mit einem anderen Biker verabredet, den ich vor zwei Wochen auf dem Feldberg getroffen hatte. Endlich mal neue Routen und Trails! Leider war ich immer noch nicht gut drauf und Garmin spuckte mir nach 10min nur eine „ausreichende Erholung“ aus. Der erste Anstieg brachte meine Atmung schon aus dem Lot, meine Beine wie Pudding. Am liebsten wäre ich umgedreht, aber ich hatte ja (glücklicherweise) ein Zugpferd. Bis ich mich wieder ohne Atemnot angemessen unterhalten konnte, verging einige Zeit. Das Wetter war wieder ungeahnt schön, sodass ich sogar ohne Jacke fahren konnte, das erste Mal in diesem Jahr. Über Singletrails ging es auf direktem Weg auf den Feldberg. Von dort wieder ein Stück herunter und nochmal rauf auf den Altkönig und auf der anderen Seite wieder herunter. Ab da war mein Körper wieder wach und es kamen ungeahnte Kräfte aus diesem hervor. Dann zum Herzberg und runter zur Saalburg und von dort von der anderen Seite wieder rauf auf den Feldberg. Und zwar mit allem was die Beine hergaben. Unsere Bremsen quietschten um die Wette, mein Begleiter hatte nämlich genau das gleiche Problem wie ich und auch noch keine Lösung. Die Trails herunter fuhr ich schon wieder etwas besser und flüssiger. Mir war auch nicht mehr so schwindelig im Kopf. Nach 48km und fast 1200HM waren wir wieder da. Und ich war froh drum. Das war geradezu perfekt geraten, wenn meine Form an diesem Tag noch besser gewesen wäre, hätte ich noch mehr Spaß gehabt. Naja, durchbeißen ist alles.

Osteopathie

Der dritte Termin rückte näher. Mittags fuhr ich mit gemischten Gefühlen nach Darmstadt, wohlwissend, dass dieser Tag der Regeneration verfallen würde. Trotz der letzten Woche fühlte ich mich wieder gut, keine Schmerzen und nicht mehr so erschlagen. Zur Überraschung aller, war ich wieder zu 100 Prozent gerade! Selbst der Osteopath hätte daran jetzt noch nicht geglaubt, aber die Drehung der Brustwirbelsäule war nun einfach weg. Diesmal war der Termin stark verkürzt, es musste nicht mehr viel gerichtet werden. Meine Kiefer wurden seitlich gegeneinander geschoben, die Hüfte erneut korrigiert und er hing mir mal wieder im Bauch und am Schlüsselbein. Ich solle wieder alles machen, auch Intervalle, ohne Rücksicht auf Verluste. Das würde nun alles wieder richtig gut werden, einfach weiter machen und in 7 Wochen nochmal kommen. Natürlich war ich dann mal wieder so richtig müde und hatte auch gar kein Bedürfnis nochmal laufen zu gehen. Ganz leichter Muskelkater machte sich breit, aber der war am nächsten Tag schon wieder verschwunden.

Training

Am Dienstag dann ein 8km Lauf im WK Tempo (38min). Das ging ganz gut, bzw. äußerte sich einfach wie immer, langsames Anlaufen bis der Schmerz nahezu weg war und dann einfach weiter. Ich wäre eigentlich 10k gelaufen, aber das fühlte sich nicht gut an, also ließ ich es und schloss lieber noch Hanteltraining, Liegestütze und Sixpack Training an.

Mittwoch fühlte ich mich gut und fuhr mit Mojo auf eine schnelle Feldbergtour. Die Bremsen waren nun so richtig komisch, sodass es vor allem hinten bei jeder Bremsung durch das ganze MTB vibrierte und irgendwie schliff. Also fuhr ich direkt im Anschluss zu Denfeld, um die Sinter in organische Beläge tauschen zu lassen. Thomas holte mich dann ab, Mojo blieb dort. 3 Stunden später konnte ich ihn wieder abholen und musste glücklicherweise keinen Cent zahlen, da das alles noch über die Garantie lief 🙂 Also fuhren wir dann quietschfrei direkt ins Studio. Dort ging ich dann nach Wochen mal wieder Intervalle an. Einlaufen und dann 3x700m in 4:08. Eigentlich wollte ich 4x, aber den letzten ließ ich dann des Schmerzes lieber erstmal bleiben. Hanteltraining und Co. genauso wie am Vortag.

Berglauf

IMG-20150416-WA0001Heute musste ich die Motivation so richtig suchen. Monotones Training passt mir nämlich gar nicht. Also mal was neues her, was ich schon viel länger mit in meine Pläne eingeplant hätte, wenn die Verletzungsrate geringer gewesen wäre. Obwohl es noch nicht vollständig wieder gut ist, wollte ich meine nächtlich gehegten Pläne nun endlich mal in die Tat umsetzen. Das hieß ich sattelte Mojo, schmiss mich in Laufkleidung, setzte Thomas auf Eve und wir fuhren 6km bis IMG-20150416-WA0020nach Oberstedten in den Wald, ketteten Eve im Dickicht an einen Baum, Thomas bekam Mojo und ich schmiss die Garmin an – wohlwissend 5km nur bergan rennen zu müssen. Die ersten Schritte waren schmerzhaft, aber nach 400 Metern war auch das wieder ok, nicht gut, aber ok. Aus einer Pace von 5 wurde dann ganz schnell eine von 5:30 bis 6. Ich weiß nicht was härter ist, 300HM auf 5km oder Intervalle? Nach exakt 5km legte ich mich auf dem IMG-20150416-WA0032Wegpunkt auf die Wiese. Thomas war noch immer verschollen, ich hatte ihn einfach überholt 😀

Meine Schienbeine fanden die Aktion nicht so lustig. Ich wartete noch 10 Minuten und dann ging es wieder 5km runter und nur noch sehr wenig hoch. Anlaufen ging fast gar nicht. Höllenschmerzen in der Hüfte – und ich dachte IMG-20150416-WA0035eigentlich nicht mehr, dass sich das noch geben würde, aber es gab sich dann doch. Ansonsten hätte ich wirklich ein Problem gehabt. Oder optional auf Wandern umsteigen müssen. Unten angekommen wieder die 6km auf dem MTB nach Hause und nochmal die Bremsbeläge eingebremst, da sie zumindest vorne plötzlich wieder quietschten, zumindest kurz vor dem Stillstand und ich weiß jetzt noch nicht genau wegen was oder wieso das nun wieder anfing. Vielleicht war Mojo etwas beleidigt, dass Thomas ihn übernommen hatte 😉

Jetzt bin ich wieder hier, unendlich müde und Garmin sagt mir entgegen meines Gefühls, dass ich vom Trainingseffekt her, nicht am Anschlag gelaufen bin. Ich dachte ich bekomme für den Trainingseffekt eine 5 ausgeworfen, es war aber eine 3.8 was ja in dem Sinn gut ist, denn eine 5 würde der rote Bereich bedeuten und den hatte ich nur noch ab 20km. Heute mache ich nichts mehr und morgen schauen wir einfach mal. Am Samstag vielleicht wieder eine Monster-Bike-Runde mit Tourguide und Besuch von meiner Mum 🙂

— Jamie

2 Gedanken zu “Schwarzwald, Bikemarathon, Berglauf & Osteopathie

  1. Da hast du wohl was für das männliche Auge abgegeben, bei deinem frühsommerlichen Longrun 😉
    Ansonsten wäre ich gerne mal so aktiv wie du: Laufen, Biken, Reiten… uiii uiii uiii. Bei mir eher: Laufen, hinter Kind herrennen und Kraftraining im Sandkasten 😀
    Aber ich darf ja zur Zeit auch nicht so viel, wegen Tapering und so …

    1. Frühsommerlich ist gut – das hat sich teilweise einfach nur angefühlt wie in der Wüste 😀
      Ich muss ja dem Motto des Blogs gerecht werden..und wenn man schon mal frei hat, dann nutze ich das gerne aus. Krafttraining im Sandkasten kann aber auch nicht jeder von sich behaupten – Tipps und Tricks für den heimischen Spielplatz vielleicht? 😀 Ich wünsche dir noch viel Standhaftigkeit beim tapern!

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