Wie das so immer ist (in meinem Leben) kommt nach meinem euphorischen „läuft!“ jetzt mal wieder was ganz anderes. Wie immer habe ich gespürt, untergründig, mal im Muskel, mal im Sitzbein und sonstwo. Es war nie so schlimm, dass ich hätte abbrechen müssen.
Nach meinem Lauf morgens in München, fühlte es sich das erste Mal bedenklich an. Die weiteren darauffolgenden DLs von je 14km gingen wieder lockerer aus dem Bein.
Bei den Intervallen hatte ich dann echt Angst, aber auch diese ließen sich gut durchziehen (4x 1,6km in 4:00-4:10), auch wenn es am Ende echt hart war.
Am Abend besuchten wir (MTB-Gruppe + Partner) EOFT in Frankfurt, was ich vom Inhalt einfach nur super fand – schaut euch den Trailer einfach mal an!
Tja und am Sonntag dann wollte ich unbedingt meinen Longrun in den Wald legen, aber ich sollte ja flach laufen. Also bin ich bis zur Saalburg gelaufen und Thomas begleitete mich mit Mojo. Bzw. Bis kurz vor der Saalburg und dann sind wir links auf echt schöne Trails abgebogen, die ich ihm schon immer mal zeigen wollte. Dieser Trail führte zum Sandplacken, ich lief noch bis zum steilsten Stück und drehte dann wieder um. Zu diesem Zeitpunkt waren es schon 15km und ich hatte einfach nur Spaß auf den Trails und ich fühlte mich an diesem Tag so, dass ich hätte einen ganzen Marathon laufen können.
Leider passte ich einmal nicht auf und verfranzten uns etwas, was natürlich Extrakilometer bedeutete. 24 hätte ich laufen sollen, aber es wurden mal wieder knappe 30 mit 450HM. Und diese letzten Kilometer wieder auf Asphalt..das fand mein Bein einfach nicht gut. Alles andere war jedoch äußerst beflügelnd!
Dann kam der verdiente Ruhetag. Dienstag ging es weiter mit 12km in 5:15 und 1% Steigung auf dem Laufband, was sich auch wieder so lala anfühlte. Und ich wusste nicht genau weshalb. Ich fühlte mich etwas ausgezerrt, von den vergangenen Trainingswochen.
Dann der 15km DL, an dem ich merkte, Bein und Körper sind nun eher platt. Durchschnittspuls von 170. Nicht gut und nicht mehr normal für mich.
Das hieß noch einen Ruhetag und am Samstag sattelte ich Mojo und fuhr durch Nebel und auch Sonnenschein durch den Taunus, was sehr befreiend wirkte und mich positiv stimmte. Vor allem, weil ich die Berge wieder schneller rauf kam und die Trails und Wege so zugeschlammt waren, dass ich aussah wie ein grinsendes Schlamm-Monster. Wenn man erstmal richtig eingesaut ist bis über die Augen und man die Farbe von Bike, Schuhen und Hose nicht mehr erkennt – dann macht es einfach nur noch Spaß 😀
Also fassen wir mal zusammen: Super Tour, 2x Feldberg und 1x den Altkönig hoch. Das macht dann 54km, 1487HM und 4h Fahrzeit.
Am Sonntag dann noch ein netter, zäher Longrun von 19km mit zwickendem Bein. Demotivation inklusive…
Schmerzen waren dennoch immer noch spürbar. Mein Gewissen wurde immer lauter und nach den 12km die ich montags im Studio abspulte, war ich mir ziemlich sicher, dass ich nicht mehr warten möchte bis es zu spät ist. Also bekam ich einen guten Tipp in Sachen Physio-Allrounder und konnte dienstags sogar schon direkt dort antreten.
Dass ich gerade eine Folterkammer betrat, konnte ich ja nicht wissen 😀
Relativ schnell war klar: ich war mal wieder fast zu spät gekommen. Und es gab eine Menge an Baustellen: Brustwirbelsäule (knack, knack) und im Lendenbereich hat es auch ein paar Schläge getan.
Das persönliche Highlight war das Bein selbst – ich kann nur so viel sagen: der Schmerz war so heftig, dass ich anfing zu schwitzen wie verrückt. Ständig tauchten neue Stellen auf und zuletzt sind sogar die Bauchmuskeln davon betroffen. Ich wusste nicht, ob ich weinen schreien oder laut lachen sollte..auf jeden Fall habe ich fast in die Liege gebissen, versucht zu atmen…eine verdammte Stunde lang und selbst dann wäre es noch nicht genug gewesen.
Nächste Woche ist eine Analyse des Laufstils angesagt, vielleicht habe ich mir ja meine Beine immer einfach nur selbst kaputt gemacht…
Und jetzt? Dienstag habe ich auch danach noch gelitten, und musste auch noch ewig lange HomeOffice machen, weil doch noch etwas fertig werden musste. (Hi Urlaub?). Mein Körper entschied sich dafür, jeden Millimeter mit Schmerz auszustatten, sodass ich die Couch fast nicht mehr aufrecht verlassen konnte. Und dann diese Müdigkeit. Und das Ding, dass ich mich noch bis fast 23h voll konzentrieren musste. Super Sache!
Geschlafen habe ich dann zum Glück wie ein Stein und mich morgens auch direkt besser gefühlt, bis auf den Muskelschmerz. Dann stellte ich fest, dass mein Bein sich nicht nur anfühlte wie verprügelt, sondern auch so aussieht. Bilder spare ich mir lieber an dieser Stelle… 😀
Da ich „bis zur Grenze“ dennoch laufen soll, bin ich heute Abend dann doch nochmal losgezogen. Der Mond leuchtete mir den Weg und plötzlich wurde ich immer schneller, weil sich der Lauf immer flüssiger anfühlte. Ich vergaß Garmin und lief. Selbst die letzten 4km leicht bergan, flog ich fast hinauf. Heraus kamen knappe 100HM auf 10km in 50:20min. Dafür, dass ich piano machen wollte, wahrscheinlich zu schnell. Ich werde sehen was ich (morgen) davon habe…
— Jamie
Schöne Dots im Gesicht 🙂
Wird vielleicht so ein Off-Urban-Trend 😛
Hihi danke dir – ich habe auch mal den netten Begriff „Dirt Freckles“ gehört..ich denke das wird sich schon noch auf der Straße durchsetzen 😀