Was treibt jemanden eigentlich dazu mehrere Minuten oder sogar Stunden dazu in schnellem Tempo einen Fuß vor den anderen zu setzen ohne sich zu fragen: was mache ich da eigentlich?
Aber vielleicht ist genau das der Punkt: man fragt sich das eigentlich nicht mehr, man läuft einfach. Bis man bzw. ich diese Erfahrung machen durfte, war es ein weiter Weg. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass ich einmal locker mehrere Kilometer einfach weglaufen würde und dabei auch noch lächeln kann.
Wenn ich keine Schmerzen habe und gut regeneriert bin, dann gibt mir das Laufen die Möglichkeit meinen Kopf auszuschalten, klar zu werden und immer ein Stück weiter zu mir selbst zu finden. Der Punkt an welchem das Laufen leicht wird und man das Gefühl hat es könnte noch ewig so weitergehen, war und ist für mich eine riesen Entschädigung für alle Qualen, Überwindungen und Verletzungen.
Und selbst wenn dies nur ein Mal alle 2 Wochen vorkommt, lohnt es sich für meine Psyche. Die Erfahrung zu machen an die persönlichen Grenzen zu gehen oder sogar manchmal darüber hinaus, stärken das Selbstvertrauen ungemein. Daraus erwächst ein Kreislauf der das Laufen erhält und mich nicht aufgeben lässt.
Auch wenn der Lauf hart war – das angenehme Gefühl danach, diese innere Zufriedenheit schafft den Ausgleich. Und wie schön und überraschend es ist, wenn man noch vor dem Training glaubte dass der Schuss nach hinten losgehen würde und sich herausstellt, dass man einen der effektivsten Tage erwischt hatte.
Die meiste Zeit bin ich übrigens nicht motiviert, zumindest nicht so, dass ich mich für nasses Wetter, extrem kalte Tage oder einen Infekt der nie richtig ausbricht begeistern könnte. Manchmal ersetzt die Disziplin fehlende Motivation. Motivation wächst mit Erfolgen, oft sogar beim Laufen selbst. Nämlich immer dann, wenn man seinen Schweinehund besiegt hat oder nach den ersten 5km. Oder sei es fieser und sogar schmerzhafter Hagel – der treibt dann nämlich an noch schneller nach Hause zu kommen… 😉